Das Konzept der Ehe wurde im Vergleich zu seiner ursprünglichen Bedeutung stark beschädigt, in der ursprünglich gemäß unserer europäisch-christlichen Kultur das Heiraten und das Ablegen des Eids definitiv eine lebenslange Verpflichtung bedeuteten - sagte die klinische Psychologin Professor Emőke Bagdy in einem Interview mit Origo anlässlich der Hochzeitswoche.

Emőke Bagdy glaubt, dass in den letzten Jahren eine ganz besondere Veränderung stattgefunden hat, weil es seit zehn Jahren einen positiven Versuch gibt, Familien an die erste Stelle zu setzen, alle möglichen Maßnahmen in Bezug auf Familien zu ergreifen, damit es auf der einen Seite gibt Familiengründungen finden junge Menschen so zusammen, dass sie ein gemeinsames Leben führen, ein gemeinsames Kind unternehmen und andererseits alle gewünschten Kinder geboren werden können. Der Professor für klinische Psychologie sprach auch über die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie auf Familien und die Muster der Kindheit, die die Einstellung eines Einzelnen zu Beziehungen bestimmen.

Emőke Bagdy sagte unter anderem:

IN DEN VERGANGENEN ZEHN JAHREN HABEN VIELE STAATLICHE MASSNAHMEN FAMILIEN GEHOLFEN, DIE DIE FAMILIENEINRICHTUNG UNTERSTÜTZT HABEN, ABER ICH HALTE EINSTELLUNGSBILDUNG FÜR WESENTLICH. DAFÜR WAR ABER MINDESTENS EIN JAHRZEHNT ERFORDERLICH.

Es tat sich eine Sichtweise auf, nach der es sehr wichtig ist, das Leben in einer Beziehung im Sinne von Bindung und Verantwortung so zu verbinden, dass es nicht mehr „ich“ und „du“, sondern „wir“ sein wird zusammen, wir zwei. Mit neuen Zielen, mit dem Ziel, dass unsere Familie ab dem Moment der Geburt eines Kindes eine Familie gründet und unsere Kinder großzieht.

Dieser Ansatz brachte jene ethischen Aspekte, die vorher gültig waren, aber verloren gingen, stark zurück.

Wir können sagen, dass das Heiraten in Mode gekommen ist. Es ist möglich, dass der Ritus der Eheschließung in vielerlei Hinsicht oberflächlich ist, aber selbst dann kommt etwas zurück, das mit der Ehevorbereitung einhergeht, der Stärkung von Gedanken in jungen Menschen, die Engagement und Verantwortung unterstützen.

Normenbildung ist sehr wichtig: Wenn ein junges Paar beispielsweise kirchlich heiratet, dient das als Vorbild für andere, die ebenfalls um die Heiligkeit ihrer Ehe bitten wollen. So hat die Zahl der kirchlichen und standesamtlichen Trauungen in letzter Zeit zugenommen.

Das vollständige Interview von Flóra Fónyi-Tisóczki hier lesen

Ausgewählte Bildquelle: Emőke Bagdy